Roma-Napoli: Einmal hin und zurück

Kommt der November, packen die meisten SchülerInnen der achten Klassen am Laaerberggymnasium die Koffer: Die Romreise steht bevor.
Heuer wurde dieser bereits traditionelle Trip um einen Tagesausflug nach Neapel und Pompeji erweitert.
52 angehende MaturantInnen brachen am 3. November frühmorgens, großteils von der kurzen Nacht müde, in Begleitung der Professoren Prinz, Wagner, Fuhrmann und Daxböck in die ewige Stadt auf. Die Stimmung hellte schlagartig auf, als uns Rom mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen (bis 21 Grad) empfing. Eine Wettersituation, die sich bis Freitag nicht mehr ändern sollte.

In den nächsten Tagen erforschten zwei Gruppen unter der Leitung von Prof. Prinz und Prof. Wagner gefühlsmäßig ziemlich alles, was Rom so zu bieten hat: Kirchen mit atemberaubenden Kunstschätzen in großer Zahl, Piazze, Palazzi, Antikes, wohin man blickt: vom Forum Romanum, dem Kolosseum bis zum Circus Maximus, aber auch fünf der legendären sieben Hügel Roms und die Wirkungsstätten der Päpste: Petersdom samt Kuppel, Lateranbasilika, Santa Maria Maggiore etc.
Dazu weckten grandiose Straßenzüge, die zum Shoppen lockten, und die legendäre cucina Italiana unser Interesse. Es war eine Herausforderung und Abenteuer zugleich, sich zwischen Autos, Mopeds, Rollern und Fußgängern fortzubewegen. Wir staunten, wie gelassen die RömerInnen sich in diesen Verkehrsströmen einordneten und das Gedränge in Metro und Bus ertrugen, das durch die Pilgermassen im Heiligen Jahr 2025 um eine Potenz höher zu sein schien.

Zweifellos ein weiterer Höhepunkt war für die große Mehrheit der TeilnehmerInnen der Ausflug nach Neapel. Schon früh am Morgen ging es los, nach gut zweieinhalb Stunden Fahrt erreichten wir über Neapel die antike Stadt Pompeji: Im Jahre 79 n. Chr durch den Vesuvausbruch verschüttet und gleichsam konserviert bieten die Ausgrabungen einen faszinierenden Einblick in das Alltagsleben einer mittelgroßen römischen Stadt vor 2000 Jahren: Dazu gehörten Amphitheater, riesige Thermenanlagen, antike Schnellimbisse, wunderschön ausgestaltete Häuser reicher oder vornehmer Bürger sowie öffentliche Einrichtungen wie Forum, Theater oder Lebensmittelmärkte.

Am Nachmittag verbrachten wir noch einige Stunden im Zentrum von Neapel. Diese Stadt lebt von ihren Gegensätzen: prächtige Palazzi geben Zeugnis von einst reichen und mächtigen Familien, enge Straßenzüge mit bröckelnden Mauern, Müllbergen und über die Straße gespannten Wäscheleinen verweisen auf die andere Seite von Neapel: Armut, soziale Not und Misswirtschaft der Behörden, die teils unter dem Einfluss der Mafia stehen.
Ein Besuch in Neapel ohne Besuch einer Pizzeria wäre unvollständig. Schließlich gilt die Metropole Süditaliens als Erfinderin dieser typisch italienischen Speise. Da durfte natürlich ein Test in der wohl bekanntesten Pizzeria Italiens, „da Michele“, von wo die Piazza Margherita ihren Siegeszug begann, nicht fehlen. Dort auf einem Stuhl Platz nehmen zu können, wo schon Julia Roberts im Film eat, pray, love[1] ihre Margherita aß, das hatte schon was. Noch dazu schmeckte sie unglaublich gut: Eine echte neapolitanische Margherita eben, mit luftigem, weichen Rand, weich und saftig, dazu mit Zutaten in den Nationalfarben Italiens belegt: grünes Basilikum, weiße Mozzarella und rote Tomaten.

Kurz vor 20 Uhr ging es im Frecciarossa, dem „Ferrari“ unter den italienischen Zügen in einer Stunde 15 Minuten mit 300 km/h zurück nach Rom, erschöpft, aber zufrieden.

Erschöpfung war im Übrigen für viele an der Tagesordnung: Bis zu 30.000 Schritte verlangten so manchem das Allerletzte ab. Die Lebensgeister erwachten aber spätestens am Abend, wenn die ewige Stadt auf eigene Faust mit FreundInnen weiter erkundet werden konnte.

Als wir Freitag spätabends schließlich in Wien aus dem Flugzeug stiegen, konnten wir zufrieden Bilanz ziehen. Trotz aller Anstrengung gilt: Rom ist immer eine Reise wert. Eben deshalb haben sehr viele eine Münze über die linke Schulter in den Trevi-Brunnen geworfen. Das heißt: Torneremo – wir werden wieder kommen!

Josef Prinz

  1. https://youtu.be/bObjXY24Ei4?si=P11E0vCH6xLymn01