Happy Pride Month – der Laaerberg hisst zum zweiten Mal die Regenbogenfahne

(Unterstrichene Begriffe sind anschließend im Glossar erklärt.)

Im Juni wird auf die Diskriminierung von LGBTQ+ Personen aufmerksam gemacht.

Auch im Jahr 2022 fällt es queeren Personen nicht leicht, sich zu outen. Vor allem für Jugendliche ist das Coming out ein schwieriger Prozess. Dem gesellschaftlich vermittelten Bild (heterosexuell, cis) nicht zu entsprechen, sich selbst das einzugestehen und sich dem sozialen Umfeld anzuvertrauen erfordern viel Mut und Selbstbewusstsein.

Noch immer werden Wörter wie „schwul“ oder „lesbisch“ als Schimpfwörter verwendet. Queerfeindliche Witze stehen quasi an der Tagesordnung. Beides trägt dazu bei, dass sich queere Jugendliche oftmals nicht trauen, sich der Familie oder den Freund*innen anzuvertrauen.

Mit dem Hissen der Regenbogenfahne möchten wir allen queeren Jugendlichen am Laaerberg zeigen, dass wir als Schulgemeinschaft hinter ihnen stehen.

Es ist uns ein großes Anliegen, allen Schüler:innen eine diskriminierungsfreie Lernumgebung anzubieten und versichern, dass Diskriminierung nicht unwidersprochen bleibt.

Zusätzlich zur Regenbogenfahne, die nur im Juni vor der Schule weht, gibt es seit ein paar Monaten eine LGBTQ+ Pinwand beim Konferenzzimmer. Dort sind allgemeine Infos zum Thema und die Anlaufstellen in Wien (wienXtra und Queer Youth Vienna der Homosexuelleninitiative) zu finden. Gleich neben der Pinwand gibt es auch eine „Pflück-mich“ Ecke mit Postkarten und Sticker.  

Für insgesamt zwölf Klassen finden im Mai und Juni Workshops zum Thema LGBTQ+ Diskriminierung statt. Veranstaltet werden die Workshops von Mitarbeiter*innen der Aidshilfe, Courage, queerconnexion und der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTQ-Angelegenheiten.

An dieser Stelle möchten wir dem Elternverein herzlich für die großzügige Unterstützung danken. Der Elternverein übernimmt nämlich die Kosten für alle Workshops. Vielen Dank!

Zum Abschluss noch ein paar Statements von Jugendlichen, die an einem der Workshops teilgenommen haben:

  • Ich hab viel Neues gelernt.
  • Es wurde alles genau erklärt. Man konnte alles ungeschoren sagen und musste sich für nichts schämen.
  • Mit uns Schüler:innen wurde gut kommuniziert. Außerdem wurde keine Scham gezeigt und somit waren die Stunden sehr angenehm und keiner musste sich schämen was zu fragen/sagen.
  • Ich fand es generell eine sehr gute Idee Schüler:innen darüber zu informieren, es ist nämlich Basis-wissen… die Gesellschaft ändert sich andauernd und es ist unser Job uns gegenseitig zu verstehen.

Glossar:

„cis“ bezeichnet Menschen, deren Geschlechtsidentität dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht; das Gegenstück ist „trans“

„Coming out“ kann in einen inneren und äußeren Coming out-Prozess gegliedert werden. Im inneren Coming out wird man sich seiner sexuellen Orientierung/Geschlechtsidentität bewusst. Im äußeren Coming out tritt man mit seiner Identität (teilweise) an die Öffentlichkeit.

„heterosexuell“ sind Menschen, die sich vom anderen Geschlecht angezogen fühlen

„LGBTQ+“ steht für lesbisch, gay (schwul), bi, trans, queer/questioning; das + steht für alle anderen Menschen, die sich in der Community wiederfinden

„queer“ kann als Überbegriff verwendet werden für alle Menschen, die nicht heterosexuell und/oder cis-geschlechtlich sind (cis ist das Gegenstück zu trans)